Gedanken zu den Ereignissen in Newtown


Die Nachrichten der Sandy Hook Elementary School in Newtown, Connecticut bewegen uns sehr. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen, Freunden und Kollegen der Opfer. Während unserer Dreharbeiten für den "Mauerkinder-Film" sind wir zufällig an zwei Orten vorbei gekommen, die ebenfalls von Amokläufen betroffen waren. 

Wir sind uns nicht sicher, ob eine Veröffentlichung unserer Beobachtungen an diesen Orten in diesem Blog richtig sind, denn sie haben nicht unmittelbar etwas mit unserem Film zu tun. Da wir an dieser Stelle auch immer mitgeteilt haben, was uns aktuell bewegt, wollen wir dies auch heute tun.  

Wenige Wochen bevor wir im US-Bundesstaat Ohio landen, erschießt ein Amokläufer 3 Mitschüler der High School von Chardon, einem kleinen Ort in der Nähe von Cleveland. Als wir durch den Ort fahren, der nur wenige Kilometer von Larry entfernt ist, fallen uns sofort rot-schwarze Banner auf. Die ganze Stadt ist damit gesäumt. Bänder an Laternen- und Ampelmasten. Schilder in Vorgärten. Aufkleber auf Briefkästen.

Im Ortskern von Chardon befindet sich eine improvisierte Trauerstelle. Briefe von Freunden, aber auch Geschwistern und Geburtstagskarten für eines der Opfer stehen dort. Sie zu lesen bedrückt uns sehr. Eine Schwester schreibt, dass sie ihren Bruder vermisst. Sie entschuldigt sich für Streitigkeiten. 

Auf unserem Weg liegt auch die Schule, deren Bilder wir aus dem Fernsehen kennen. Die Übertragungswagen der Fernsehstationen sind an anderen Schauplätzen, die Trauer der Menschen für uns immer noch deutlich spürbar. 

Wöchentlich kommen in der "Forever in our Hearts" - Gruppe Menschen aus der Region zusammen, um über das zu reden, was sich in ihrem Leben verändert hat.


Wenige Tage später sind wir in Denver. Wir sind eigentlich schon fast wieder auf unserem Weg nach Berlin und fahren wir an dem Ort Littelton vorbei. Der Name kommt uns bekannt vor. Wir erfahren von Dave, dass dort die Columbine High School  ist. Tragischer Schauplatz eines weiteren Amoklaufs, der im April 1999 Schlagzeilen in der ganzen Welt machte.  


Zwölf Schüler im Alter von 14 bis 18 Jahren und ein Lehrer wurden von zwei Amokläufern getötet. Mehr als 20 Menschen verletzt. Heute erinnert eine Gedenkstätte an die Opfer. Wir sind sehr bewegt von den Worten der Angehörigen und den Tagebucheinträgen, die dort zu lesen sind. 

Ein Angehöriger schreibt dort, dass man den Vater so in Erinnerungen behalten solle, wie er gelebt hat. Nicht wie er starb.  

Die Presse sucht nach den Motiven des Täters in Newton und Informationen zu den Opfern. In wenigen Tagen werden die Übertragungswagen fort sein. Die Angehörigen von 26 Menschen der Elementary School werden ihr Leben neu ordnen müssen. 

Keiner kann ermessen, wie es in den Eltern aussieht, die ihre Kinder wenige Tage vor Weihnachten zu Grabe tragen müssen.

Wir sind in Gedanken bei den Angehörigen von Newton. Aber auch bei den Eltern, Geschwistern, Großeltern und Freunden von anderen Amokläufen, wie Columbine und Chardon. Ereignisse wie an der Sandy Hook Schule reißen dort sicher alte Wunden neu auf.

 

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